Der Sölkpaß bzw. der Alpenübergang ist schon lange vor Christi Geburt benutzt worden, wie Funde auf der Passhöhe beweisen.
Der Sölkpaß (1790 m) war kein normal befahrbarer Pass, sondern eine Saumstraße, also nur mit Tragtieren benützbar. Der Saumweg über den Sölkpaß verband das Murtal mit dem Ennstal und diente vor allem dem Transport von Salz aus Aussee nach dem Süden und als Rückfracht Wein und Getreide in die Saline Aussee.
Der Saumweg über die Sölk war bis in das 18. Jahrhundert nur zu Fuß bzw. mit Saumtieren begehbar. Um 1950 wurde dieser Weg zur Landesstraße ausgebaut und damit hat die Säumerei ihr Ende gefunden. An diese alte Zeit erinnert noch heute das Mauerfresko am Gasthof Kropfmoar in der Katsch aus dem Jahre 1747.
Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurde zwar jeweils mit dem Ausbau dieser kürzesten Verbindung zwischen Enns- und Murtal begonnen, aber stets wieder eingestellt. Zwischen 1931 und 1949 wurde lediglich die Straße durch das Sölktal ausgebaut, nicht aber der eigentliche Pass.
Nach zähen Verhandlungen ist es gelungen, die nötigen Geldmittel für einen Ausbau dieses traditionsreichen Passes aufzutreiben. Am 27. September 1959 wurde die Nordrampe für den Autoverkehr freigegeben. Ab Herbst 1960 war ein Almaufschließungsweg vom Süden her auf den Pass fertig und am 19. Juli 1964 konnte die Südrampe in ihrer jetzigen Form eingeweiht werden. Sie erhielt den Namen „Erzherzog-Johann- Straße“. Bis 1973 hob der „Verein zur Förderung der Sölkpaßstraße“ eine Maut ein. Die Mautstelle war beim „Augustiner Kreuz“, von wo sie 1967 zur Kreuzerhütte verlegt wurde. 1974 wurde die Paßstraße vom Land Steiermark übernommen. Daraufhin wurde auch die Einhebung der Mautgelder eingestellt. 1976/77 wurde die Straße asphaltiert.
Am 6. August 1978 wurde die neuerbaute Sölkpaßkapelle eingeweiht.
Wo einst über Generationen die Säumer mit ihren schwer beladenen Saumpferden das wunderschöne Tal Richtung Sölkpaßhöhe mühsam durchwanderten und der Klang der Säumerglocken die Stille des Tales durchbrach, tummeln sich heute unzählige Touristen, welche sich sommers des Anblickes der sattgrünen, von kräftigen Farben der Blumen durchzogenen, Wiesen erfreuen und winters an den weißen Bergspitzen ergötzen. Alljährlich wird die Geschichte der Säumer wiederbelebt: Reiter aus dem Ennstal und dem Murtal treffen sich in historischen Gewändern gekleidet und mit in Säumerart beladenen Pferden auf der Passhöhe, um beim gemeinsamen Trinken und „Säumerschmarrn-Essen“ sich an die Zeit von Anno dazumal zu erinnern.
Genießen Sie das Gebiet rund um den Sölkpaß, es ist für Natur- und Wanderliebhaber genau der richtige Ort, um zu entspannen.
Nähere Informationen sind in dem Buch „Der Sölkpaß – Vom Saumpfad zur Erzherzog-Johann-Straße“ nachzulesen.
Das Buch ist am Gemeindeamt erhältlich.